Liebe Freundinnen und Freunde des Yoga!
In unserer modernen Zeit steht der Wert des Individuums ganz oben. Yoga wird unter anderem deshalb populär, weil Menschen sich versprechen, damit ihr individuelles Glück zu vermehren und den Eigenwert zu steigern. Liegen wir mit solch einem Anspruch nicht weit weg davon, was Yoga eigentlich vermitteln will, ist Yoga überhaupt noch Yoga? Sollen wir für uns die Bedeutung von gewissen Grundbegriffen neu formulieren und auf den Punkt bringen – vielleicht für jemand, der uns herausfordert zu erklären, wozu wir Yoga überhaupt üben.
Ich habe nachgedacht über einige Begriffe des Yoga:
Yoga: wir erforschen Leere und Unendlichkeit mittels des Atems, um im Körper und Geist die Stimme des Mitgefühls zu entwickeln
Asana (Körperübung): wir erkunden die Grenzen unseres Körpers, verbessern seine Stärken und gehen auf seine Unfähigkeiten ein.
Pranayama (Atemübung): wir lassen den Atem normal werden, und sanft; führen ihn achtsam in seine Tiefen, werden sein Schüler und sein Freund.
Dhyana (Meditationsübung): wir stoppen den bewertenden Blick, gehen auf Abstand zu den eigenen Erwartungen und bleiben stille, mitfühlende Betrachtende.
Citta (Geist): Wir disziplinieren den Geist, vom persönlichen Leiden zum universellen Leiden weiterzubewegen, um sein spirituelles Wachstum zu ermöglichen.
Ich hoffe, mit diesen Gedanken einen Anstoß zu geben, sich das Yoga neu zu denken.
Liebe Grüße
Sriram