Fokus auf Yoga – Parallelsysteme

Yoga und die parallelen Systeme

Veda = sruti= das Gehörte:

Nicht von Menschenhand geschrieben – Oder in einfachen Worten gesagt, die Inhalte hat man sich nicht ausgedacht, sondern als Inspiration empfangen. Die ältesten bekannten Schriftstücke Indiens, in Sanskrit. Die Veden bestehen aus Hymnen in eher poetischer Form, mit viel Bildern und Symbolen. Sie erklären die vedische Philosophie, die Konzepte des Bramhan und Ritualkünste, die die Annäherung an Bramhan fördern.

Vedanta = die Essenz / Höhepunkt des Veda:

Damit meint man

  1. Die Upanishats und deren philosophischen Inhalte
  2. Das Bramhasutra verfasst von Badarayana, der Quelltext des Darsana / Eine Weltanschauung, die Vedanta genannt wird und Bhagavadgita, das wichtigste Lehrbuch für den Begriff dharma, die Grundlage der indischen Religion, die man Santana-dharma nannte.

Advaita Vedanta

ist eine Schule des Vedanta. Bramhan das kosmische Selbst ist untrennbar mit dem eigenen göttlichen Selbst. Es ist die eigene Täuschung und Unvollkommenheit, die das eigene Selbst als Subjekt heraushebt und das kosmische Selbst zum Objekt macht. Der Mensch wird eins mit seinem „Gott“.

Vishista Advaita Vedanta

ist eine andere Schule des Vedanta. Bramhan das kosmische Selbst ist zwar allgegenwärtig und durchdringt das eigene göttlichen Selbst, aber die Dualität ist Grundlage dafür, dass sich das Bewusstsein über das kosmische Selbst entwickeln kann. Hier führt die Aufhebung der eigenen Täuschung zum klaren Bewusstsein über das kosmische Selbst. Der Mensch wird Teil von seinem „Gott“.

Dvaita Vedanta

ist eine weitere Schule des Vedanta. Bramhan das kosmische Selbst ist allgegenwärtig und sein Funke residiert in allen Wesen. Das Bewusstsein über Bramhan ist gleichzeitig ein Gewahr Werden über die subtilste und wachsamste Instanz in uns. Der Mensch liebt seinen „Gott“.

Sankhya

Standpunkt ist hier: Bewusstsein und Materie (Purusa und Prakrti) sind ursprungslos. Das Bewusst werden über das Zusammenwirken dieser beiden Kräfte in ihrer Essenz ist der einzige Weg zu einer nachhaltigen Lösung des menschliche Leidens. Die meditative Schulung der eigenen Reflexion bis es zur Überwindung der Identifikation mit dem eigenen „Ich“ kommt, ist hier der Weg.

Buddhismus & Jainismus

Yoga

bei Yogasutra, ähnlich zu Samkhya hat zur Essenz die Differenzierung zwischen Drasta und Citta, zwischen der steten wahrnehmenden Instanz und der bewegten subtanzhaften Körper-Geist. In Yoga liegt die Betonung auf die Erfahrung dieser Differenzierung an der eigenen Person, nicht an der äußeren Welt. „Gott“ ist hier wie ein Konstrukt, aber ein unabdingbarer. Die Arbeit am eigenen Selbst auf allen Ebenen unseres Seins ist der Weg.

Tantra

spricht vom Wesen als die Einigkeit von zwei sich ergänzenden Teilen. Das Wesentliche, Shakti, Shiva, Parashakti, Sadashiva, wie es auch immer genannt wird, ist die Einheit zweier Energien, des Weiblichen und des Männlichen, des Sonnenhaften und des Mondhaften, des Passiven und des Aktiven, des Innen und des Außen. Die Einigkeit der Zweiheit im eigenen Körper und Bewusstsein mittels Techniken, Mantra, Ritual, Kunst zu finden, ist der Weg.

Hathayoga

fokussiert auf die Sammlung und Ausrichtung der eigenen Energie, um sich damit mit der göttlichen Kraft zu verbinden. In einem hierfür günstigen Ambiente lebend, übt man Asanas und Pranayamas, Körper- Atemertüchtigung, um diese Energie, Prana zu sammeln; und sie danach mittels Mudras und Bandhas im eignen Körper zu festigen und zentrieren. Auf diese Weise übt sich der Hathayogi in die Fähigkeit, die inneren Fesseln zu lockern, in eine tiefe Stille zu gleiten, die subtilsten Schwingungen, Nada, im Innen sowie im Außen, zu vernehmen, und somit in Einklang mit dem Kosmischen zu kommen.